Ich brauche Hilfe,
dringend! Kürzlich wurde mir der Vorschlag unterbreitet, in meiner
Heimatstadt im Rahmen einiger Festtage im Sommer, während derer auch
diverse Lesungen stattfinden sollen, doch eine Lesung aus meinem Buch zu
machen. Ich schrie pauschal erstmal nein, aber der Einladende ist mehr
oder weniger hartnäckig. Nun weiß ich nicht, ob ja, nein, eher nicht
oder eher doch… Irgendwie tendiere ich zu eher nicht. Aber sollte ich
das wirklich?
Ich weiß auch nicht
recht, zum einen fände ich es seltsam, keinen dicken Schinken zu haben
aus dem ich lesen würde. Ich muss gestehen, mir bisher noch nicht mal
einen E-Book-Reader angeschafft zu haben. Da ich fast immer Zuhause
lese, lese ich meine E-Books bisher über die Kindle App für PCs auf
meinem Notebook. Also hätte ich folgende Möglichkeiten der Textquelle:
Ein Haufen gedruckter Zettel, mein Notebook, oder vielleicht doch vom
Handy?! … -.-
Mir gefällt keine davon.
Außerdem, was ist eine Lesung ohne Signierstunde???
Das ist aber nur das
eine. Das andere wäre das Lampenfieber. Habe ich normaler Weise
überhaupt nicht. In meiner Theatergruppe haben wir nicht nur viele
Stücke gespielt, sondern auch Lesungen zu Briefwechseln, Gedichten und
sowas gemacht. Wenn es um sowas geht, spreche ich klar und in
vernünftiger Lautstärke sowie passendem Tempo, kam bisher immer gut an.
ABER hierbei bin ich nur für die Art des Vortragens verantwortlich,
nicht für den Inhalt selbst. Nun wäre das aber anders und es ginge
ausschließlich um Material aus meiner Feder. Was das betrifft, bekomme
ich schon beinahe Zustände, wenn ich mit Leuten, die es gerade lesen nur
im selben Raum sitze. Als ich meinem Mann das erste Kapitel zu lesen
gab, wäre ich am liebsten unter's Sofa gekrabbelt und da bis zum
nächsten Tag geblieben.
Nun also mein Schrei
nach Hilfe. Soll ich oder soll ich nicht? Und wenn ich soll, dann woraus
vorlesen? Und noch viel wichtiger, welche Stelle der Geschichte
überhaupt???
Hilfe… *heul*
Sagen Sie zu. Drucken Sie ein paar der Ihrer Meinung nach gelungensten Abschnitte aus. Bevor Sie mit der Lesung beginnen, sagen Sie etwas auflockerndes wie "Natürlich signiere ich hinterher gerne Ihre eBook-Reader." Und dann lesen Sie einfach mit der gleichen Leidenschaft vor, mit der Sie das Buch geschrieben haben.
AntwortenLöschenWie soll ich bei so viel gutem Zuspruch denn noch nein sagen?? ;)
LöschenIch bin mir noch nicht ganz sicher, doch ich fürchte, es wäre das Beste mich zu trauen. *seufz*
Das mit dem Geräte signieren gefällt mir. Da müsste ich auf jeden Fall meinen dicken Edding mitnehmen. :D
Wenn Sie den Mut hatten, ein mehrere hundert Seiten dickes Buch zu schreiben (immerhin ein Monate dauernder Vorgang), sollten Sie auf jeden Fall den Mut haben, für einige wenige Minuten daraus vorzulesen.
LöschenWas Sie bei der Lesung allerdings nicht machen sollten: Stellen Sie sich auf gar keinen Fall die Anwesenden nackt vor, nur weil es vielleicht ein beliebtes Mittel ist, das Lampenfieber zu besänftigen. Glauben Sie mir, nur sehr wenige Menschen will man nackt sehen und die sitzen leider selten in Lesungen.
Das klingt nach einem guten Tipp. ;) Schließlich soll ich da lesen und nicht peinlich berührt quietschen und schreien. XD
LöschenVielleicht untermalt das Quietschen und Schreien die Lesung auf eine für die Zuhörer angenehme Weise. Ich bin mir sicher, in Ihren Büchern findet sich die eine oder andere Stelle für diese Bereicherung. ;-)
AntwortenLöschenEin kleiner Rat noch: Lesen Sie ihre Textauszüge nicht von irgendwelchen Geräten (Notebook, Smartphone, ...) ab. Ein/e Autor/in, der/die sein/ihr Dasein ernst nimmt, liest IMMER vom Papier ab. Ohne Wenn und Aber. Das zeugt von Respekt. Gegenüber der Kunstform des Schreibens und gegenüber dem Zuhörer.
Hmmm.... Vielleicht, wenn ich mich dann doch auch mal in einigen Jahren an der Comedy versuche. ;)
LöschenJa, das ist es schließlich auch, was mich von Anfang an auch stark daran gestört hat, der fehlende dicke Schinken. Daher kam ich mittlerweile auch zu dem Schluss, wenn ich lese, dann wenigstens von gedrucktem Papier, das ich vorher binde. Alles andere widerstrebt mir zu sehr.