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Dienstag, 3. September 2019

Rückkehr der Engel Angelussaga 1 von Marah Woolf

Ja, hier war es etwas stiller, aber ich bin ehrlich gesagt auch nicht viel zum Lesen gekommen, weil ich mit meinem Manuskript zu viel zu tun hatte. Jetzt gibt es aber wieder vermehrt Rezensionen, da ich meine Meinung gern mit euch teilen möchte. :)


Im Venedig in nicht allzu ferner Zukunft haben sich die Engel niedergelassen. Nach 10.000 Jahren der Verbannung aus dem Paradies erschienen die Himmel der Erzengel am Firmament. Getrieben vom Wunsch, ins Paradies zurückzukehren, sind sie auf der Suche nach den Schlüsselträgerinnen – Nachkommen von Engeln und Menschen. Nur diese Mädchen sind in der Lage, die Pforten ins Paradies aufzustoßen und den Engeln die Rückkehr in die Heimat zu ermöglichen.
Wer sich nun ausmalt, wie wunderbar es wäre, wenn Engel auf Erden wandelten, so wird ihn dieses Buch enttäuschen – mich hat es begeistert. Die meisten Engel sind nicht liebenswürdig oder gar gnädig. Sie sind selbstverliebt, herablassend und grausam. Viele empfinden es als Zumutung aus dem Paradies ausgestoßen zu sein und lassen ihre Frustration an den Menschen aus, die sie unterjochen. Nach pummeligen Putten sucht man in der Angelus-Saga vergebens.

Wir begleiten Moon in die Arena zu der Venedigs Markusdom umgebaut wurde. Nur wenn sie dort gegen Engel zum Kampf antritt, verdient sie genug, um sich und ihre Geschwister zu versorgen und sie hoffentlich eines Tages aus Venedig schmuggeln zu können. Die Kämpfe sind hart und enden viel zu oft mit Schwerverletzten oder Toten. Für die Engel ist es reine Unterhaltung, für die Menschen geht es ums Überleben. Dort trifft Moon zum ersten Mal auf den Engel Cassiel und so nimmt das Unglück seinen Lauf, wenn man so will.
Marah Woolfs Stil ist leicht und locker, während die Autorin ein atemberaubendes Kopfkino erzeugt. Es ist bei Weitem nicht mein erstes Buch von ihr und wird auch definitiv nicht das Letzte sein. Ich mag Moon, sie ist hartnäckig und lässt sich nicht unterkriegen, komme was wolle. Auch die Nebencharaktere haben gut gepasst und ihren Teil zur Spannung beigetragen. Es gab kaum Längen und ging Schlag auf Schlag, weshalb ich das Buch auch in kürzester Zeit durch hatte. Nur das Ende hat mir nicht geschmeckt. Mich traf der Schlag, aber andererseits hätte ich auch gar nichts anderes von der Autorin erwarten dürfen… ;) Wie sie das wieder ins Lot bringen will, ist fraglich. Der Cliffhanger war definitiv fies! 

Hinter dem äußerst gelungenen Cover steckt eine Geschichte, die sich nicht verstecken muss. Die Engel- und Apokalypsen-Thematik hat mir sehr gefallen. Marah Woolf zeigt, dass hinter großer Schönheit ebenso große Grausamkeit stecken kann. Wer sich nicht scheut, von „bösen“ Engeln zu lesen und bei einer dystopischen Fantasygeschichte gern zugreift. Ist mit diesem Buch mehr als gut bedient. Ich bin schon sehr gespannt, wie es weitergehen wird.

 


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