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Sonntag, 7. Dezember 2014

Beschwerdebrief

Liebe Muse,

leider hat es in letzter Zeit Vorfälle gegeben, die mich ernsthaft an unserer langjährigen Freundschaft zweifeln und mich diese infrage stellen lassen.

Viel zu oft warte ich abends oder auch am Wochenende sehnsüchtig auf einen Besuch von dir, doch bleibt dieser häufig aus. Hingegen scheint dir Dienstagmorgen gegen 2 Uhr früh eine angemessene Zeit zu sein, um mich aus dem Schlaf zu reißen indem du Sturm klingelst. Falls du doch mal wie vereinbart anzutreffen bist, passiert es allzu oft, dass du nicht wieder gehen willst. Stattdessen erzählst du mir bis tief in die Nacht hinein die wildesten Geschichten und hältst mich damit fest, obwohl ich eigentlich schlafen müsste.
Neben deiner Unzuverlässigkeit in zeitlichen Dingen, schweifst du in den letzten Wochen immer häufiger ab und wechselst unvermittelt das Thema, obwohl es gerade um etwas ganz anderes geht. Dadurch reißt du mich immer wieder aus meinen Gedanken und zwingst mich, über die Dinge nachzudenken, die dich gerade beschäftigen.

Im Allgemeinen ist unsere Beziehung in letzter Zeit sehr einseitig geworden. Längst habe ich mich damit abgefunden, dass du von uns beiden der dominante Part bist und mich dir angepasst. Nur weiß ich leider nicht, inwieweit ich deine Eskapaden noch ertragen kann.

Muse, ich möchte dich von Herzen bitten, künftig auch meinen Bedürfnissen wenigstens ein bisschen gerechter zu werden. Komm, wenn ich dich erwarte und dein Besuch mich erfreut. Geh, wenn es genug für einen Tag ist. Und am wichtigsten: Bleib beim Thema!

Sei so gut und pflege unsere Freundschaft ebenfalls ein Wenig, damit wir auch weiterhin eine fröhliche und produktive Gemeinschaft bilden.

Liebe Grüße
Steffi

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