How Regenprinzessin should have ended... Achtung Spoiler!

Ich selbst habe immer große Freude an alternativen Enden, ob nun tatsächlich als solches umgesetzt, als verworfenes oder gar als reine Fantasie dritter.

Daher dachte ich mir, ich plaudere mal aus dem Nähkästen und erzähle ein bisschen von der Urfassung meines Erstlings, der dann doch ganz anders werden sollte als gedacht.

Wer sich hierher verirrt hat, ohne das Buch gelesen zu haben und es womöglich noch lesen möchte, der sollte ab hier nicht mehr weiterlesen, damit die Spannung nicht zu Schaden kommt.

Ursprünglich hatte ich gar nicht an einen Mehrteiler gedacht, sondern an einen Einzelband. Die Entwicklung von Giannas Kräften geschah mehr spontan, während des Schreibens. Irgendwann kam mir der Gedanke: "Hey, sie verfügt über eines der zerstörerischsten Elemente, da muss doch mehr drin sein, außer Blumen gießen!"  Also machte ich mich gemeinsam mit Gianna daran ihre magischen Kräfte zu entdecken und ihr Potential endlich auszuschöpfen.

Die Geschichte wuchs und die Charaktere begannen eine Entwicklung, die ich so zum Teil auch nicht vorhersehen konnte. Am meisten hat sich hierbei wohl Asants Rolle gewandelt. Mit der Zeit lernte ich ihn kennen und zu schätzen und die grausige Rolle, die ich ihm zugedacht hatte, konnte ich einfach nicht mehr so umsetzen. Außerdem waren mir Gianna und Van auch schon viel zu sehr ans Herz gewachsen. Ich sponn die Geschichte nebenbei schon weiter à la "Was wäre, wenn..?", obwohl ich eigentlich schon ihr Ende im Blick hatte.

In der Erstfassung war es angedacht, dass mein Liebespaar die Flucht von der Villa zur Küste nicht überlebt. Anstatt dass Asant ihnen hilft, hätte er sie verfolgen und stellen sollen. Sein Pflichtgefühl hätte einen höheren Stellenwert für ihn haben sollen als die Freundschaft zu Van. Es wäre quasi zum finalen Showdown zwischen Van und Asant gekommen, den Van nicht überlebt hätte. Zwar hätte Asant Van nur festnehmen sollen / wollen, doch im Eifer des Gefechts landete er den tödlichen Treffer. 

Giannas einzige Zukunft, wenn man sie so nennen will, wäre die Heimkehr nach Gorania und die Heirat mit Degan gewesen. Beides war für sie undenkbar und stattdessen entschied sie sich für den Freitod. Vor Trauer von Sinnen, hätte sie sich Vans Dolch geschnappt und in ihre Brust gestochen.

- Ende

Ich hatte davon zwischendurch sogar ein paar Absätze geschrieben, damit die Gedankengänge nicht verloren gingen. Es war alles recht dramtisch und eventuell etwas kitschig. *hüstel* Dazu muss ich sagen, dass mein 17jähriges Ich mit glücklicher Liebe und Happy Endings im Besonderen nicht wirklich etwas anfangen konnte. Zu der Zeit waren meine kreativen Überlegungen alle sehr dystopisch und zerstörerisch / weltuntergangshaft.

Doch während ich die Geschichte fertigstellte (das geschah ja ein paar Jahre später), brachte ich es einfach nicht mehr über's Herz, es so enden zu lassen. Zumal ich in meinem Kopf auch schon so viel an einer eventuellen Weiterführung der Geschichte gefeilt hatte und ich nicht wollte, dass es das schon war.

Tja, so war das mal angedacht. Inzwischen bin ich sehr froh, meine Meinung geändert zu haben und ich hoffe, damit nicht die einzige zu sein.