Wie versprochen gibt es nun einen Vorgeschmack auf den 3. Teil als kleine Entschädigung für die lange Warterei. Ich hoffe, ihr habt Spaß beim Lesen und es gefällt euch!
Es
war düster und ein modriger Geruch stieg mir in die Nase. Aus der Ecke hörte
ich ein hohes Fiepen, dann ein Rascheln. Gebannt starrte ich in die Finsternis,
konnte jedoch keine der zahlreichen Ratten sehen, die sich zweifellos das
Quartier mit mir teilten.
Ich
hatte schreckliche Angst und zitterte am ganzen Körper. Unfähig mich zu bewegen,
konnte ich nur in der Finsternis ausharren und auf eine ferne Rettung hoffen.
Schmerz
schoss durch meinen Kopf und raubte mir die Fähigkeit zu denken. Angst und
Schmerz waren alles, was ich kannte. Hinter mir hörte ich Orenas irres
Gelächter. Es machte ihr Spaß, mich zu quälen. Plötzlich verstummte sie.
Ein
Gesicht schälte sich aus der Dunkelheit vor mir. Gierig sah Degan auf mich
herab. Seine kalten Augen raubten mir auch den letzten Rest meiner mühsam
aufrechterhaltenen Selbstbeherrschung. Seine Hände waren überall. Ich wollte
zurückweichen, ihn aufhalten, doch ich konnte mich nicht rühren.
Er
beugte sich zu mir vor. Sein heißer Atem strich über meinen Hals. »Endlich
gehörst du mir«, flüsterte Degan mit rauer Stimme an meinem Ohr.
Die
Panik überwältigte mich. Ich schrie aus Leibeskräften um Hilfe. Vielleicht gab
es doch jemanden, der mich retten konnte.
Auf
einen Schlag verschwand die Finsternis und wich einem trüben Licht. Es war
nicht Degans Gesicht, das vor mir schwebte, sondern Vans. Er hielt mich am
Boden fest und verschloss meinen Mund mit seiner Hand.
Aus
schreckensgeweiteten Augen starrte ich zu ihm empor. Erst jetzt bemerkte ich,
dass ich noch immer schrie und verstummte. Mit leisen Worten redete Van auf
mich ein und versuchte, mich zu beruhigen.
Unter
mir spürte ich den harten Waldboden. Der Morgentau war in meine Kleider
gekrochen und ließ mich frösteln. Ich hatte nur geträumt. Meine Gefangenschaft
war beendet - auch wenn mein Unterbewusstsein das noch nicht zu begreifen
schien.
»Gianna,
ich nehme meine Hand jetzt weg. Du brauchst nicht zu schreien. Keiner von uns
wird dir etwas zuleide tun. Du bist in Sicherheit. Verstehst du das?« Van
flüsterte eindringlich auf mich ein und ich nickte sacht. Ich hatte verstanden.
Es war nur ein Traum. Ich war frei.
Ganz
langsam zog Van seine Hand weg und rutschte von mir herunter. Offenbar hatte
ich auch in dieser Nacht wieder um mich geschlagen.
Seitdem
uns vor ungefähr einer Woche die Flucht aus Daleppa gelungen war, plagten mich
die Alpträume. Jede Nacht träumte ich davon, wieder zurück in der
Gefangenschaft und Folter zu sein. Aus Angst vor den Träumen schlief ich zu
wenig und wenn die Erschöpfung mich übermannte, so bot sie mir keine Erholung -
nur Grauen.
Allmählich
beruhigte ich mich. Hilfesuchend fand ich Vans Blick. Er lag neben mir und
beobachtete mich aufmerksam. Sein Anblick half mir, zu erkennen, was wahr und
was eingebildet war.
Aus
dem Augenwinkel bemerkte ich, wie Orena mich beobachtete. Sobald ich zu ihr
herüber sah, senkte sie schuldbewusst den Blick. Ich machte ihr keine direkten
Vorwürfe wegen dem, was in den letzten Monaten mit mir geschehen war. Sie war
ebenso wie ich eine Gefangene gewesen, auch wenn man sie im Gegensatz zu mir
nicht gefesselt hatte.
Mühsam
beherrscht blendete ich Orena und unsere Vergangenheit aus und konzentrierte
mich auf meinen Geliebten neben mir.
»Es
tut mir leid, ich wollte dich nicht erschrecken«, flüsterte ich Van zu.
Behutsam
zog Van mich in seine Arme. »Schon gut, du kannst nichts dafür. Mach dir um
mich keine Sorgen.«
Dunkle
Schatten hatten sich unter Vans Augen gebildet. Auch er litt unter meinem
Zustand und es raubte ihm ebenfalls den Schlaf.
Erschöpft
ließ ich mich an Vans Brust sinken und drückte mein Gesicht tief in die Falten
seines Hemdes. Zwar war der Stoff klamm, doch durch ihn hindurch spürte ich
seine warme Haut. Ich labte mich an seinem vertrauten Geruch und ließ mich von
ihm trösten bis ich mich wieder vollständig beruhigt und den Alptraum
überwunden hatte.
In
der Zwischenzeit hatten Ayasha und Mairis damit begonnen, sich um das Frühstück
zu kümmern. Am Rand unserer kleinen Lichtung verteilt saßen die anderen und
hielten Ausschau.
Bisher
war uns nur eine kleine Truppe Turonter über den Weg gelaufen und es war nicht
schwer gewesen, sie zu besiegen. Viel schwieriger war es jedoch, sich ihrer zu
entledigen. Wir fürchteten jederzeit eine Entdeckung und konnten es uns nicht
erlauben Spuren zu hinterlassen.
Es
hatte ein paar Stunden gedauert, sie alle im Waldboden zu verscharren. Seitdem
wir in den Wald vor Daleppa gelaufen waren, hatten wir ihn nicht wieder
verlassen. Obwohl wir an Essbarem mitnahmen, was wir finden konnten,
schrumpften unsere Vorräte zusehends.
Dass
außer Mairis und Orena keiner von uns auf die Flucht vorbereitet war, stellte
uns vor ebenso große Probleme wie die knappe Nahrung. Die Nächte wurden immer
kälter. Wir schliefen dicht aneinander gedrängt und dennoch wurde es nicht
warm.
Wärmere
Kleidung und mehr Decken waren unabdingbar, wenn wir nicht eines Nachts
erfrieren wollten. Noch immer trug ich nur das dünne Kleid, das man mir in
Daleppa angezogen hatte. Darüber einen groben Umhang, den ich einem der toten
Soldaten abgenommen hatte. Er wärmte nur wenig.
Nicht
mehr lange und wir würden den Wald verlassen müssen, wenn wir überleben
wollten. Wo wir die benötigten Dinge jedoch finden sollten, war genauso
ungewiss.
Ein
paar turontische Soldaten könnte ich ohne schlechtes Gewissen überfallen.
Jedoch zweifelte ich daran, ob mir das auch bei einfachen Bürgern gelänge.
War
ich schon so verzweifelt, dass ich Unschuldige bestehlen und vielleicht sogar
verletzen konnte?
Rigoros
schob ich die düsteren Gedanken beiseite und konzentrierte mich wieder auf Vans
Nähe. In wenigen Minuten müssten wir aufstehen und uns dem nächsten aus
Strapazen bestehenden Tag stellen.
Immerhin
mussten wir dank meiner Gabe keinen Durst leiden und hatten uns den Schmutz
unserer Gefangenschaft vom Leib waschen können. Trotzdem machte mir Vans Hand
weiterhin Sorgen. Durch die Eisenringe mit denen nicht nur Van, sondern auch
Kaj und Jase gefesselt waren, hatte sich die Haut darunter schlimm entzündet.
Jeden
Tag wuschen wir die Wunden, doch es wollte sich keine sichtbare Besserung
einstellen. Die wunden Stellen an meinen Handgelenken hingegen heilten
allmählich ab. Dennoch stand zu befürchten, dass ich Narben behielte.
Letztendlich
konnte es mir egal sein. Van störte sich nicht daran und ein paar mehr waren
nun wirklich kein Weltuntergang. Schließlich hatte ich mir in der Vergangenheit
schon oft genug die Hände oder Arme verletzt und keine dieser Verwundungen war
spurlos geblieben.
Obwohl
die Sonne noch nicht aufgegangen war und der Tag so jung wie er nur sein
konnte, war ich unendlich erschöpft.
Die
permanente Kälte setzte mir zu. Ich war es nicht gewohnt zu frieren. Inzwischen
vermisste ich Lascas Hitze. Dort fror man höchstens, wenn man krank war.
Van
schien meine Gedanken erraten zu haben und rieb kräftig über meine nackten
Unterarme. Das Hemd, das Mairis mir überlassen hatte, reichte leider nicht
weiter.
Zu
gern wäre ich einfach liegen geblieben. Ich wollte nicht mehr fliehen, keine
Angst mehr haben. In Vans Armen liegen zu können, genügte mir für den
Augenblick vollkommen.
Schließlich
gewann die Vernunft. Ich durfte mich nicht gehen lassen. Durch meine Träume und
die damit verbundenen Schreie war die Belastung für die Gruppe durch mich schon
groß genug.
»Wir
müssen aufstehen«, murmelte ich an Vans Hals.
Er
brummte zustimmend, rührte sich aber nicht. Stattdessen drehte er seinen Kopf,
um mich küssen zu können. Ich genoss den Moment unserer Zweisamkeit und für
einen kurzen Augenblick konnte ich glauben, dass alles wieder gut werden würde.
Van
trennte die Verbindung unserer Lippen und seufzte. Es lag so viel Gefühl, so
viel Kummer und zahllose unausgesprochene Worte in diesem leisen Geräusch. Gern
hätte ich ihm etwas Aufmunterndes gesagt, doch mir fiel einfach nichts ein.
Gemeinsam
setzten wir uns an das kleine Feuer, über dem Ayasha die über Nacht eingeweichten
Bohnen erwärmte. Nur tagsüber trauten wir uns ein Feuer zu entzünden. Deshalb
streckte ich gierig meine kalten Finger zu den Flammen und versuchte wenigstens
etwas Gefühl in meine starren Glieder zu bekommen.
Wir
waren noch immer hinter Turonts innerer Grenze. Von Cato wussten wir, dass es
nur wenige Durchlässe in der gewaltigen Mauer gab. Einer davon war unser
nächstes Ziel. Jedoch mussten wir mit einer starken Bewachung rechnen. Gewiss
hatten unsere Feinde die dort stationierten Truppen seit unserer Flucht
verstärkt.
Ich
hatte Angst davor, wieder eingefangen zu werden.
Ayashas
Falke schoss aus dem Himmel. Erst kurz vorm Boden riss er die Flügel
auseinander und landete geschickt neben ihr.
»Hast
du etwas entdecken können?«, fragte Ayasha ihn.
Für
mich war die Antwort ein heiseres Krächzen, aber Ayasha verstand es. »Danke
Lou.« An uns andere übersetzte sie: »Keine Feinde vor oder hinter uns.«
»Gute
Nachrichten«, sagte Cato erleichtert.
»Hast
du die Mauer schon sehen können?«, fragte Ayasha weiter.
Wieder
kam ein Krächzen als Antwort.
»Schade,
aber allzu weit kann es nicht mehr sein.«
Das
Gespräch der beiden schien fürs Erste beendet zu sein. Ayasha rührte in den
Bohnen, damit sie nicht anbrieten und Lou hüpfte näher zu ihr heran und
versuchte in den Topf zu spähen.
»Das
schmeckt dir sowieso nicht.« Ayasha grinste auf den Falken herab.
Dieser
plusterte sich auf. Fast schien es mir, dass er beleidigt war.
Ayasha
schnaufte. »Na schön, ich lasse dich bei mir probieren, aber schimpf danach
nicht, wenn es dir nicht schmeckt.«
Zufrieden
zog Lou den Kopf zurück und landete mit einem Satz auf Ayashas Schulter.
Behaglich schmiegte er sich an sie und ließ sich von Ayasha das Gefieder
kraulen.
Es
war schön, den beiden zuzusehen und gab mir ein wenig meiner Unbeschwertheit
zurück. Kurz darauf war das karge Frühstück fertig und wir aßen schweigend. Wie
versprochen gab Ayasha Lou eine ihrer Bohnen. Er versuchte noch eine zweite,
doch Ayasha schien recht zu behalten, da er die dritte verschmähte.
Plötzlich
hielt Jase inne und sein Blick rückte in weite Ferne. Levi musste ihn
kontaktiert haben. Wenig später breitete sich ein erleichtertes Lächeln auf
Jase‘ Gesicht.
»Levi
und ein paar weitere unserer Kameraden haben sich auf den Weg in unsere Richtung
gemacht. Sie wollen uns entgegen kommen und uns somit den Rückweg erleichtern«,
erklärte er freudig.
»Dann
sollten wir bis zu unserem Zusammentreffen möglichst viele Meilen zwischen uns
und diese Mauer bringen«, sagte Kaj.
»Jetzt
kann es nicht mehr weit sein«, meinte Cato. »Wenn nichts dazwischen kommt,
sollten wir innerhalb der nächsten zwei Tage die innere Grenze erreichen.«
»Wir
sollten uns sputen und aufbrechen.« Orena hatte bereits aufgegessen und sah mit
ernstem Gesicht in die Runde.
Neben
ihr erzeugte ich einen kleinen Wasserball, während ich den letzten Rest aus
meiner Schale kratzte und mir den Löffel in den Mund schob. Orena wusch ihre
Schale in meinem Wasser aus und Mairis tat es ihr gleich.
Als
die anderen ebenfalls aufgegessen hatten, erzeugte ich auch in ihrer Nähe
Wasser. Innerhalb der vergangenen Tage hatte sich dieses Ritual entwickelt. So
ging es schneller und wir konnten eher aufbrechen.
Sobald
wir unsere wenigen Habseligkeiten beisammen hatten, machten wir uns wieder auf
den Weg nach Süden. Lou stieß sich von Ayashas Schulter ab und schoss davon.
Über uns zog er seine Kreise und hielt für uns Ausschau nach Gefahren oder
Nützlichem. Bisher hatte er uns gute Dienste geleistet.
So
leise wie möglich marschierten wir durch den dichten Wald. Langsam kroch die
Sonne über die Berggipfel und spendete uns bessere Sicht. Im Zwielicht war es
schwieriger, sich einen Weg über das unebene Unterholz zu bahnen. Um niemanden
auf uns aufmerksam zu machen und um unsere Kräfte nicht zu vergeuden, sprachen
wir kaum miteinander. Stur setzte ich einen Fuß vor den anderen und gab mir
alle Mühe mitzuhalten.
Waren
meine körperlichen Kräfte zuvor schon nicht sonderlich ausgeprägt, so hatte die
wochenlange Bewegungslosigkeit mir keinen guten Dienst erwiesen. Die Muskeln
meiner Beine brannten und meine Füße waren wund, doch zwang ich mich,
durchzuhalten.
Es
war schwer, aber ich wollte die verwöhnte Prinzessin, die ich einst war,
endlich hinter mir lassen. Außerdem war ich auch ohne Gejammer über meinen
Zustand schon belastend genug für die anderen. Keiner von ihnen sprach es aus,
aber es war mir nicht entgangen, dass jedes Mal, wenn ich erwachte, sonst
niemand mehr schlief. Meine Hysterie ließ sie ebenfalls aus ihrem Schlaf
hochschrecken. Das konnte einfach kein Zufall sein.
Es
war deprimierend, wie sehr die Gefangenschaft immer noch an mir zehrte und mich
nicht loslassen wollte. Immerhin war ich frei, mein geliebter Van war an meiner
Seite, meine Freunde ebenso und neue, mächtige Verbündete begleiteten uns. Ich
müsste doch unbeschwert sein. Doch war ich es nicht. Ich hatte Angst.
Angst
davor, all dies zu verlieren. Angst vor einer weiteren Begegnung mit Degan.
Angst vor dem, was Turont mit meiner Heimat vorhaben könnte. Diese Angst hatte
sich tief in mein Herz gegraben und wollte sich nicht besänftigen lassen - egal
wie gut ich mir zuredete.
Die
Mittagszeit kam und ging. Unbeirrt stapften wir weiter. Bis zu unserer Rast
würde es noch ein wenig dauern. Solange wir das Tageslicht nutzen konnten,
gingen wir weiter und gönnten uns nur eine kurze Pause am Tag. Ich sehnte mich
nach diesem Moment.
Schon
jetzt war ich erschöpft und musste mich zu jedem Schritt zwingen. Schweiß lief
meinen Rücken hinab und durchnässte sowohl das Kleid als auch mein Hemd. Die
kalte Luft ließ mich frösteln und erschaudern. Auf Dauer konnte das nicht
gesund sein. Obwohl die Sonne nun hoch am Himmel stand, spendete sie keine
Wärme. Stattdessen bildete unser heißer Atem kleine Wölkchen vor unseren
Gesichtern.
Die
anderen hatten mir erklärt, das käme von der kalten Luft. So etwas hatte ich
zuvor noch nie gesehen. Für die Festlandbewohner schien es nichts
Ungewöhnliches zu sein. Mich verwunderte und faszinierte es. Obwohl ich immer
mehr der Meinung war, Van und ich seien für dieses Klima nicht geschaffen.
Bitterlich sehnte ich mich nach der Wärme meiner Heimat.
Irgendwann
gab Cato, der voran ging, ein Zeichen und wir erlaubten uns endlich die von mir
langersehnte Rast. Müde plumpste ich neben Van auf den Boden. Ich war schon
wieder so erschöpft, dass mich kaum etwas anderes interessierte. Wir teilten
eines der inzwischen trockenen Brote und ich nagte lustlos auf meinem Stück
herum.
Der
Himmel hatte sich verdunkelt. Von der Sonne war nichts mehr zu sehen.
Aufmerksam studierte ich die Wolken. Ob es bald regnete? Es fiel mir immer noch
schwer, den Regen als ein natürliches Phänomen zu betrachten, das nicht nur
stattfand, wenn ich es heraufbeschwor, sondern kam und ging, wie es ihm
offenbar beliebte.
Im
Moment hoffte ich, es möge nicht zu einem Regenguss kommen. Zwar waren wir
unter den zahlreichen Nadelbäumen halbwegs geschützt, dennoch wären wir nach
kurzer Zeit durchnässt. Bei dieser Kälte mochte ich mir gar nicht vorstellen,
was das Wasser für Auswirkungen auf uns haben könnte. Wir alle waren
angeschlagen und konnten es uns wirklich nicht erlauben, dass sich unser
Zustand noch verschlechterte.
Offenbar
war ich nicht die einzige, die schlechtes Wetter oder anderes fürchtete. Keiner
meiner Kameraden strahlte Zuversicht aus. Inzwischen bangte ich darum, ob wir
lange genug in der Wildnis überleben konnten und ob wir es überhaupt bis zu
einem Treffen mit Levi schaffen konnten.
Plötzlich
spürte ich einen kalten Stich auf meinem nackten Unterarm. Verwundert
betrachtete ich die Stelle und entdeckte einen weißen Stern. Schon begann er zu
schmelzen und zurück blieb ein kleiner Wassertropfen. Immer mehr weiße Sterne
schwebten in der Luft und fielen sanft auf uns herab. Es war wunderschön,
jedoch schrecklich kalt.
Ich
fing einen Stern auf und streckte Van meine Hand hin. »Sieh nur«, hauchte ich
ehrfürchtig.
»Verdammt,
jetzt schneit es auch noch«, seufzte Orena.
Bei
ihren Worten horchte ich auf. Jetzt, wo ich darüber nachdachte, ergab es einen
Sinn. Von Schnee hatte ich bereits gehört. Demnach war die Luft mittlerweile so
kalt, dass der Regen gefror und als Schnee auf die Erde sank.
Van
betrachtete den Himmel und sah den Flocken bei ihrem eleganten Tanz in den
Lüften zu. »Passiert das hier häufiger?«, fragte er in die Runde.
»Selbstverständlich«,
schnaubte Cato. »Der Winter steht vor der Tür. Nicht mehr lange und der Schnee
wird viele Fuß hoch liegenbleiben.«
»Er
bleibt tatsächlich liegen und schmilzt nicht?« Eilig sah ich mich um. Bislang
war davon noch nichts zu sehen.
Cato
betrachtete mich mit gerunzelter Stirn. Er schien sich einen bissigen Kommentar
zu verkneifen.
»In
unserer Heimat kennen wir keine Jahreszeiten. Es ist immer heiß, jeden Tag im
Jahr und jede Nacht«, erklärte ich kleinlaut.
»Und
dank den Wasserelementaren ist es auch das ganze Jahr über grün, obwohl es
sonst nicht regnet.« Van suchte meinen Blick, während er sprach und lächelte
mich an.
Catos
Züge glätteten sich. Offenbar hatte er vergessen, woher wir beide stammten.
»Ja, wenn es kalt genug ist, schmilzt der Schnee nicht und er stapelt sich
immer höher, bis die Straßen kaum noch zu befahren sind«, erklärte er jetzt
geduldiger.
»Wollen
wir hoffen, dass wir bereits weit im Süden sind, bevor es dazu kommt. Wenn wir
auch noch durch Schnee stapfen müssen, wird es noch ungemütlicher für uns«,
beklagte sich Ayasha.
»Bis
es so weit ist, haben wir vermutlich schon Levi getroffen«, beschwichtigte Kaj
seine Gefährtin.
Die
ganze Zeit über betrachtete ich die strahlenden Flocken, die vor und über mir
herumwirbelten. Die anderen schienen sie zu fürchten. In meinem Inneren wusste
ich, diese Furcht war berechtigt, doch konnte ich sie nicht teilen. Dazu war es
einfach zu schön.
Das Buch "Die Regenprinzessin" habe ich mir als kostenlose Version bei Amazon geladen.
AntwortenLöschenDazu kann ich sagen das ich seit langen kein Buch mehr hatte was mich dermassen gefesselt hat das ich fast vergessen hätte vor meiner Arbeit zu schlafen. Als ich fertig war musste ich mir sofort den zweiten Teil kaufen und auch damit bin ich fast durch. Sehnsüchtig erwarte ich jetzt den Teil 3 und hoffe noch viel von ihnen lesen zu können.
Vielen Dank für dieses großartige Lob! �� Ich werde immer noch ganz rot, wenn ich sowas geschrieben bekomme. ��
LöschenDass die Antwort und das nächste Buch so schrecklich lange gedauert hat, tut mir fürchterlich leid. Es war so unglaublich viel los bei mir... Immerhin gibt es jetzt endlich gute Neuigkeiten und den letzten Band.
Hoffentlich kann ich auch mit dem Schluss überzeugen. ��
Liebe Grüße!
Um wieder ein halbes Jahr um und wieder seitdem nichts schade aber was soll man machen wäre schön mal zu hören ob und eva wann untergangsbotin kommt.
AntwortenLöschenBitte sag uns Lesern doch, ob und wann es weitergeht. Die ersten zwei Bände sind einfach nur wow.
AntwortenLöschenVielen Dank für die Nachrichten! Es tut mir leid, dass ich so lange eine Antwort schuldig geblieben bin. Ich hoffe auf Wiedergutmachung durch die Veröffentlichung in der nächsten Woche.
LöschenHallo liebe Frau Kullik, geht es ihnen gut??? Man macht sich da ja schon ein paar Gedanken wenn man sogar nichts hört...... ich hoffe jedenfalls dass sie fit und munter sind und vielleicht doch irgendwann die Zeit finden zu verraten ob und wann es weitergeht???! Viele liebe Grüße, Birgit
AntwortenLöschenLiebe Birgit,
LöschenVielen Dank für deine Nachricht. Es tut mir leid, dass man sich sogar schon Sorgen um mich machen musste... :(
Mein Tag hatte einfach zu wenig Stunden, Baby, Hausbau, kranker Hund, Schreiben und was sonst eben so anfällt hat mich komplett in Beschlag genommen.
Wenn ich dann mal kurz Luft hatte, war ich froh, auch mal erschöpft aufs Sofa sinken zu dürfen.
Nun ist zum Glück aber alles gut und nächste Woch kommt dann endlich Teil 3. Hurra!
Hallo liebe Frau Kullik, geht es ihnen gut??? Man macht sich da ja schon ein paar Gedanken wenn man sogar nichts hört...... ich hoffe jedenfalls dass sie fit und munter sind und vielleicht doch irgendwann die Zeit finden zu verraten ob und wann es weitergeht???! Viele liebe Grüße, Birgit
AntwortenLöschenHallo,
AntwortenLöschenIch habe ihre beiden ersten Bücher regelrecht verschlungen. Im nachhinein bin ich sehr glücklich, dass ich im Urlaub mit den Büchern angefangen habe. Ich war so gefesselt ich konnte sie nicht mehr weglegen und jede noch so kleine Störung war absolut nervig. Ich wollte unbedingt wissen wie es weitergeht. Inzwischen habe Ich ihre Bücher bestimmt 20 mal gelesen und jedes mal bin ich enttäuscht, dass der dritte Teil noch nicht draußen ist. Ich würde mich sehr freuen, wenn er bald erscheint, ich kann es nämlich kaum noch erwarten, zu lesen wie es weitergeht. Ich habe mich so in jeden ihrer Charaktere und in die ganze fantasy Welt verliebt, dass ich nicht genug davon kriegen kann.
Oh wow! Das ist ja ein gigantisches Lob. :) Vielen lieben Dank dafür. Ich hoffe, es wurde beim Stören niemand gebissen?? So geht es mir zumindest immer, wenn ich ein gutes Buch nicht aus der Hand legen will, mich dann aber trotzdem jemand davon losreißt. ;)
LöschenZum Glück gibt es nächste Woche Teil 3 und somit neuen Lesestoff. :)
Liebe Grüße
Stefanie